Bd. 8 Nr. 8 (2000): ZdF Nr. 8

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Ist die neue Konjunktur der Totalitarismustheorien in der internationalen Politik und in der Sozialwissenschaft aufklärerisch oder nicht? Ist sie gar das Zeichen eines "faulen Sieges der liberalen Demokratie"? So skeptisch wie die Hannah-Arendt-Spezialistin Seyla Benhabib aus den USA beurteilen bei weitem nicht alle hier versammelten Autoren die neue Mode der europäischen Wissenschaft. Der Publizist Richard Herzinger etwa setzt dagegen, dass eher zuwenig demokratische Emphase die Geschichte der von der Studentenbewegung 1968 geprägten bundesdeutschen Sozialwissenschaftler kennzeichne. Ohne den Totalitarismusbegriff habe er seine Erfahrungen nie verarbeiten und den SED-Staat nie erforschen können, ergänzt Karl Wilhelm Fricke im Interview. Neben ihnen präsentieren Gerd Koenen, Jiri Kosta, Alfons Söller und andere namhafte Autoren ihren jeweils spezifischen Umgang und ihre ganz verschiedenen Annäherungen an diese Debatte. Ergebnis ist eine herausfordernde Sammlung individueller Zugänge zu einer der wesentlichen aktuellen Kontroversen in Politik- und Sozialwissenschaften.

 

Veröffentlicht: 2018-06-04