Bd. 23 Nr. 23 (2008): ZdF Nr. 23/2008

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„Während unseres Aufenthaltes in Libyen erhielten wir einen tiefen und nachhaltigen Eindruck, wie die Staatsführung den Ölreichtum zu einer grundlegenden Umwandlung des Landes und des Lebens seiner Bewohner nutzt.“ Im letzen Kapitel seiner Autobiographie „Aus meinem Leben“ schwärmt Erich Honecker von seinen Begegnungen in Afrika und anderswo. Die dazugehörige Überschrift klingt verheißungsvoll: „Zwischen Manila und Havanna“. Honecker schwamm Ende der siebziger Jahre auf außenpolitischem Erfolgskurs und genoss seine Staatsbesuche, die ihn weit weg führten von der heimischen Wirtschaftsmisere und den bürokratischen Alltagsgeschäften. 1980 hatten 131 Staaten die DDR diplomatisch anerkannt – genügend Raum für eine eigene Diplomatie, sollte man meinen. Doch welchen Spielraum hatte die DDR überhaupt als diplomatischer Akteur? Die Bilder vom frohgelaunten Honecker im Sommeranzug konnten die meisten seiner Gastgeber jedenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass da ein Duodezfürst vor ihnen stand. Die DDR blieb außenpolitisch das, was sie innenpolitisch war: ein schwacher, abhängiger Staat mit eingeschränkter Souveränität. DDR-Diplomatie und Diplomatie in der DDR sind Schwerpunkt dieser Ausgabe.

Veröffentlicht: 2018-09-27

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    Ute Schmidt, Volker Strebel, Michael Ploetz, Peter Erler, Tobias Voigt, Thomas Gerlach, Enrico Seewald, Christian Schulze, Otto Wenzel, Andreas Petersen, Volker Strebel, Peter Erler